Osękowski, Czesław (1952- ) - red.
Laut der statistischen Angaben aus dem Jahre 1952 lebten in der Wojewodschaft Zielona Góra 834 Deutsche, die vor allem solche Städte bewohnten wie Żagań (Sagan) (250 Deutsche), Nowa Sól (Neusalz) (177), Szprotawa (Sprottau) (144) und Głogów (Glogau) (63). Nur 280 hatten eine Arbeitsstelle. Diese niedrige Zahl hing damit zusammen, daß die deutsche Gemeinschaft zum größten Teil aus Frauen, Kindern und Alten bestand. Die meisten d.h. 236 arbeiteten in den LPG-s. Außer ihrer beruflichen Arbeit blieben die Deutschen vollkommen zurück. Ihre Verhaltensweise konnte jedoch nicht wundern, denn es lag ihnen sehr viel daran, um aus Polen ausziehen zu dürfen. ; Ähnliche Stimmung herrschte unter der autochthonen Bevölkerung, deren Zahl in der Wojewodschaft Zielona Góra etwa 8396 Leute betrug. Die meisten von ihnen lebten im Kreis Sulechów (Züllichau) (3359 Leute) und Międzyrzecz (Meseritz) (1726 Leute). Ähnlich wie die hi er ansässigen Deutschen sah diese Bevölkerungsgruppe in Polen keine Zukunft für sich. ; Die größte Auszugswelle der Deutschen und der autochthonen Gemeinschaft fand in den Jahren 1950-1958 statt. Besonders verstärkte sie sich in den Jahren 1956-1958 und zwar in der Zeit der Aktion, die zum Ziel hatte, die Familienmitglieder zu verbinden. ; Diese Aktion umfaßte die getrennten Eheleute, Kinder und Eltern, die sich zu verbinden wünschten, sowie auch die Einsamen im fortgeschrittenen Alter, die arbeitsunfähig waren und in Polen ohne ständige Einkommensquelle blieben, denn für diejenigen war in Deutschland Fürsorge bzw. Rente gesichert. In der besprochenen Zeit sind aus der Wojewodschaft Zielona Góra 654 Leute in die BRD und 60 Leute in die DDR ausgezogen. Die meisten von ihnen waren die Autochthonen, aber ihre genaue Zahl ist es schwer zu bestimmen.
Zielona Góra: Wydawnictwo Wyższej Szkoły Pedagogicznej
Biblioteka Uniwersytetu Zielonogórskiego
2022-10-27
2017-08-29
410
322
https://zbc.uz.zgora.pl/repozytorium/publication/52009